Mehr Bildung für Mädchen und Frauen in Uganda

Allerdings drohten viele Schülerinnen – egal ob im Stipendienprogramm oder nicht –in ernsthafte Schwierigkeiten zu geraten, weil sie einige Extrakosten nicht tragen konnten. Dazu zählen Prüfungsgebühren, die von den staatlichen Behörden erhoben werden, aber auch andere Kosten wie beispielsweise Schuluniformen oder Gebühren für die Unterbringung im Internat. Die von Human Help Network gefundene Lösung: eine Arbeitsgruppe für Schülerinnen namens Abeemikwano („Freunde“), die ein Feld bewirtschaftet und Schweine züchtet. Das Einkommen der Gruppe wird genutzt, um die Schulden der Mitglieder bei der Schule zu begleichen. Das Angebot ist freiwillig und exklusiv für Mädchen. Jungen haben das Problem weniger häufig, da es für sie deutlich einfacher ist, neben der Schule arbeiten zu gehen oder Unterstützung von der Familie für ihre Ausbildung zu erhalten.

Über die Unterstützung von Schülerinnen hinaus hat es sich das Projekt zur Aufgabe gemacht, die Ursachen für die Benachteiligung von Mädchen und Frauen in der Bildung zu bearbeiten. Einer der Hauptgründe liegt darin, dass Mädchen und Frauen viele wichtige Aufgaben zu Hause haben, von der Bewirtschaftung der Felder bis hin zur Pflege von Kindern, Alten und Kranken. Darum, und auch weil viele Männer Angst haben, ihre Frau oder Tochter könnte negativ verändert aus der Ferne wiederkehren, lässt man sie ungern auf weit entfernte Schulen gehen. Der Lösungsansatz von Human Help Network und dem St. Joseph VTC Kamuli: Satelliteninstitute. Bisher gibt es zwei Stück davon. Für jeweils drei Monate kommt jeden Nachmittag eine Lehrerin aufs Dorf und unterrichtet die Schülerinnen an Ort und Stelle in Landwirtschaftstechniken sowie in Kunsthandwerk. Die Vorteile für die Mädchen und Frauen, an die sich dieses Angebot richtet, sind diverse: eine Ausbildung ganz in ihrer Nähe, abgestimmt auf die lokalen Jobmöglichkeiten sowie auf ihren Zeitplan.