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Bildung ermöglichen

Uganda ist eines der Länder mit der jüngsten Bevölkerung. Von den 43,3 Millionen Einwohnern ist mehr als die Hälfte jünger als 16 Jahre. Etwa 75 Prozent der Gesamtbevölkerung lebt auf dem Land, oftmals in großer Armut.  Zwar hat sich die politische und wirtschaftliche Lage Ugandas in den vergangenen Jahren etwas verbessert, dennoch gehört der ostafrikanische Staat immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt.

Für die jungen Menschen gibt es kaum Möglichkeiten, einen guten Schulabschluss und eine Berufsausbildung zu erwerben, die ihnen später ein besseres Leben sichern könnten. Mädchen und junge Frauen haben es hier besonders schwer. In der traditionellen Kultur dieser Gegend werden sie nicht dazu ermutigt, sich fortzubilden. Ihre Rolle besteht vielmehr darin, zunächst ihre Geschwister und später ihre eigenen Kinder zu versorgen. Viele Mädchen werden sehr früh verheiratet.

Seit 2014 unterstützt Human Help Network zusammen mit seinem Projektpartner Aktion Tagwerk ein von den Salesianern Don Boscos geleitetes Jugend- und Ausbildungszentrum in der ugandischen Kleinstadt Kamuli. Hier setzt man sich nachdrücklich für die Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen ein. Sie werden in ihrer Stellung gestärkt, um später finanziell unabhängig zu sein.

2016 baute Human Help Network in Zusammenarbeit mit den Salesianern Don Boscos im Jugend- und Ausbildungszentrum Kamuli zwei neue Projekte auf, die sich inzwischen sehr gut etabliert haben: ein speziell für Mädchen und junge Frauen ausgelegtes Förderprogramm sowie eine Autolehrwerkstatt.

Kamuli ist ein ländlicher Distrikt in Uganda, nordöstlich der Hauptstadt Kampala gelegen. Die gleichnamige Distrikthauptstadt ist relativ klein. Es ist eine arme und verhältnismäßig wenig entwickelte Region. Hier haben die Salesianer Don Boscos ein Jugend- und Ausbildungszentrum mit einem Internat, aufgebaut: das St. Joseph Vocational Training Centre ( St. Joseph VTC) und das St. Dominic Savio Youth Centre.

Das St. Dominic Savio Youth Centre ist ein offenes Jugendzentrum mit einem großen Angebot an Freizeitmöglichkeiten. So ist das Zentrum auch für viele Kinder und Jugendliche aus der Umgebung ein wichtiger gemeinsamer Treffpunkt. Sie kommen dorthin zum Spielen, Sportmachen, Trommeln oder Tanzen. Es gibt auch eine Blaskapelle (Brass Band) und eine Jazzband, die bei den Kindern und Jugendlichen auf reges Interesse stoßen. 2018 wurde mit Unterstützung von Human Help Network ein neues Gebäude für die Jugendzentrumsaktivitäten gebaut, unter anderem mit zwei Proberäume für die beiden Musikbands. Durch die gemeinsamen Aktivitäten haben die jungen Menschen im Jugendzentrum die Möglichkeit, ihren oft so schweren Alltag einmal eine Zeit lang einfach hinter sich zu lassen – in der Gemeinschaft finden sie Halt und Geborgenheit.

Das St. Joseph VTC Kamuli bietet verschiedene Ausbildungen in (Handwerks-)Berufen an, die in Uganda sehr gefragt sind. So in den Bereichen Schreiner- und Maurerhandwerk, Elektrik, Schweißen, KFZ-Mechanik, Klempnerei, Friseurhandwerk, Schneiderei, Landwirtschaft, Catering (Hotel/Restaurant), Buchhaltung, Business Management und Computertechnik. Einer der größten Ausbildungszweige ist die Kfz-Berufsausbildung, sie hat rund 200 Auszubildende, darunter ein Drittel Mädchen und junge Frauen. Mit der im Juni 2017 eröffneten „Don Bosco German Garage“ hat das VTC seine Berufsausbildung in der KFZ-Mechanik weiter ausgebaut.

Die Angebote des Ausbildungs- und Jugendzentrums richten sich an Kinder und Jugendliche jeden Alters, jeder Herkunft und Konfession. Derzeit profitieren etwa 700 Kinder und Jugendliche von dem Zentrum. Im Internat leben circa 130 Jungen. Seit 2014 gibt es auch ein eigenes Internat für Mädchen, das rund 100 Mädchen beherbergt.

Ziel ist es, dass Schule und Ausbildung etwas Selbstverständliches werden – auch für Frauen. Um die Salesianer bei ihrer Arbeit zu unterstützen, versendete Human Help Network 2016 einen Mitarbeiter nach Kamuli. Zusammen mit einer lokalen Sozialarbeiterin hat er die Gemeinwesenarbeit stark ausgeweitet und ein neues Förderprogramm für Mädchen und Frauen aufgebaut.

Human Help Network hat im Frühjahr 2016 damit begonnen, im St. Joseph Vocational Training Centre ( St. Joseph VTC) ein Projekt zur Förderung von Mädchen und jungen Frauen in Kamuli aufzubauen, das sich inzwischen auch erfolgreich etabliert hat. Durch gezielte Sozialarbeit in den umliegenden Dörfern werden die Mädchen gestärkt und ermutigt, eine Ausbildung zu erlernen – Grundlage für ein besseres und eigenständiges Leben in der Zukunft. Aktuell werden 109 junge Frauen durch Stipendien gefördert.

Seit 2017 werden neben mehrjährigen Berufsausbildungen auch non-formale Kurzausbildungen (circa vier Monate) angeboten, die in  sogenannten Satelliteninstituten stattfinden. Dies sind Ableger des St. Joseph VTC, knapp eine Stunde von Kamuli entfernt. Junge Frauen, die in weiter abgelegenen ländlichen Regionen leben, haben hier die Möglichkeit, an Kursen in den Bereichen Landwirtschaft, Viehzucht, Kunsthandwerk oder Schneiderei teilzunehmen. Sie können in ihrem Heimatdorf wohnen bleiben, sich weiter um ihre Familie kümmern und gleichzeitig eine Weiterbildung in ihrer Nähe besuchen. So erhalten auch sie die Chance, sich später ein eigenes Einkommen zu sichern und ein selbstständiges Leben zu führen.

2016 hat Human Help im St. Joseph VTC das Projekt einer neuen Autorlehrwerkstatt initiiert, die 2017 ihren Betrieb aufnahm. Die Idee dahinter: Die Aktivitäten im Bereich berufliche Bildung, speziell in der handwerklichen Ausbildung, in Kamuli auszuweiten und gleichzeitig ein Einkommen schaffendes Projekt zu generieren.

Die Ausbildung wird praxisnah auf dem aktuellen Stand der Technik für alleine 200 Auszubildende im Kfz-Bereich angeboten. Lehrerinnen und Lehrer sowie Mechanikerinnen und Mechaniker werden laufend weitergebildet; das Team ist mittlerweile vergrößert worden. Das Einkommen der Werkstatt soll in den kommenden Jahren helfen, die Schule finanziell zu entlasten, denn die erhobenen Schulgebühren reichen nicht für die anfallenden Kosten aus. Es ist das Ziel des St. Joseph Berufsbildungszentrums, jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen – durch sehr geringe Schulgebühren oder aber über Stipendien. Nur so können Schülerinnen und Schüler aus armen Verhältnissen eine moderne und zukunftsfähige Ausbildung erhalten und später ein eigenverantwortliches Leben führen.


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