Hilfe erreicht Sinjar-Gebirge

Am Samstag, dem 20. Dezember 2015, hat ein in Frankfurt gestartetes Frachtflugzeug mit rund 300 Kubikmetern dringend benötigter Hilfsgüter, um 2.27 Uhr nachts den Flughafen von Erbil im Nordirak erreicht. Nur ca. zehn Stunden später hat ein Konvoi aus fünf schweren Sattelzügen Erbil mit Ziel Sinjar-Gebirge, das erst am Tag zuvor durch Kämpfer der Peschmerga befreit worden war, verlassen. Nach Ankunft konnten die Menschen, die dort über vier Monate eingeschlossen waren, mit ersten Hilfsgütern versorgt werden. An dieser internationalen Hilfe waren mehrere Hilfsorganisationen beteiligt – wir Mainzer von Human Help Network e.V. finanzierten mit 21.000,– Euro Spenden aus dem Weihnachtsnewsletter 60 große, beheizbare Winterzelte für Familien.

 
Helfer vor Ort haben während ihres Aufenthalts im Irak auch Flüchtlingslager besucht. Dort haben sich ihnen erschreckende Bilder gezeigt. Obwohl die Temperaturen inzwischen um den Gefrierpunkt liegen, haben viele Menschen, vor allen Dingen Kinder, keine Schuhe und Strümpfe oder Winterkleidung. Viele Flüchtlinge sind durch die niedrigen Temperaturen erkrankt. Dr. Chalid al-Abaechi, der medizinische Koordinator des International Medical Corps für den Nordirak, schätzt, dass schon jetzt mehr als ein Drittel der Flüchtlinge erkrankt ist.

 
„Natürlich gibt es viele Erkältungen bis hin zu Asthma und Lungenentzündungen“, sagt er. „Aber auch andere Infektionen werden durch die Kälte und die hygienischen Umstände begünstigt. Es werden dringend Medikamente und medizinische Geräte benötigt, da durch den Wintereinbruch sich der Krankenstand mehr als verdreifacht hat.“

(c) Fotos: LOG – Wings of Help