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Minister – Wahlen beim Straßenkinderzentrum „Les Enfants de Dieu“

14.11.2015 – Das Staßenkinderzentrum „Les Enfants de Dieu“ liegt in Ruandas Hauptstadt Kigali unweit des Flughafens und ist das Zuhause von über 100 Jungen im Alter von fünf bis 21 Jahren.

Minister – Wahlen beim Straßenkinderzentrum „Les Enfants de Dieu“

Auch wenn die Jungen alle sehr verschieden sind, verbindet doch alle die Tatsache, dass sie früher auf der Straße gelebt haben und jetzt im Zentrum ein neues Leben mit einer echten Zukunftsperspektive beginnen wollen, indem sie wieder in die Gesellschaft integriert werden und wieder zur Schule gehen.

Im Zentrum leben die Jungen zusammen wie eine große Familie, in der es natürlich auch mal Streit geben kann, die aber auch gut zusammenarbeitet und sich gegenseitig hilft. Auch hier muss wie bei jeder Familie jeder seinen Teil beitragen; jeder hat einige Pflichten, wie zum Beispiel seinen Schlafplatz und seine Kleidung sauber zu halten, einen Küchendienst zu übernehmen oder beim Fensterputzen zu helfen. Abgesehen davon wird selbstverständlich auch viel gemeinsam gespielt und begeistert Sport gemacht. Angeleitet, unterstützt und betreut werden die Jungen im Alltag von den Mitarbeitern des Zentrums, die sich unter anderem aus der Leitung, Sozialarbeitern, Lehrern und einer Krankenschwester zusammensetzen.

Was das Zentrum jedoch besonders macht, ist die Art und Weise, wie die Jungen die Abläufe selbst mitgestalten und organisieren: Dies geschieht vor allem mithilfe des sogenannten Ministersystems. Insgesamt gibt es sieben Ministerien, die einen eigenen Zuständigkeitsbereich (zum Beispiel Verwaltung und Soziale Angelegenheiten) haben und deren Mitarbeiter sich bei gemeinsamen Treffen austauschen und beraten. Jedes Ministerium besteht aus vier Mitgliedern: dem Minister, dem Direktor und zwei Assistenten. Diese Positionen werden einmal im Jahr in einer Versammlung von allen Jungen in demokratischen Wahlen besetzt.

Zur Wahl stellen kann sich für die ersten drei Posten der Ministerien jeder, der in die dritte, vierte oder fünfte Klasse der Primary School geht. Der Posten des zweiten Assistenten wird immer von jemandem besetzt, der neu in die zweite Klasse kommt. Die Wahlen dauern circa eineinhalb Stunden und werden von den bisherigen Ministern eigenständig organisiert. Die „Kandidaten“ stellen sich dabei einfach nebeneinander ans Ende des Raumes und die „Wähler“ bilden Reihen hinter ihrem jeweiligen Favoriten. Natürlich wird dann nachgezählt und feierlich das Ergebnis verkündet.

Die Jungen nehmen sowohl die Wahlen als auch die Ausübung der Ämter sehr ernst und zeigen dadurch, dass sie sehr von diesem System profitieren und lernen, Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen.








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