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Peer-Model-Groups im Kinderfamilienprojekt

14.10.2022 – Im Südwesten Ruandas, in den Distrikten Nyamasheke und Rusizi, betreut Human Help Network e.V. in Zusammenarbeit mit dem lokalen Projektpartner Strive Foundation rund 300 Kinderfamilien und minderjährige alleinerziehende Mütter.

Peer-Model-Groups im Kinderfamilienprojekt

Viele der Familien haben ein kleines Holz- oder Lehmhaus und ein Stückchen Feld von den Eltern geerbt, meist jedoch in schlechtem Zustand und ohne Wissen, wie man das Land nutzen und bestellen kann. Auf eine erfolgreiche eigene Ernte sind die Kinder aber angewiesen, denn dies ist ihre einzige Lebensgrundlage. Im Projekt geben daher Agronom*innen Hilfestellung im Bereich Landwirtschaft und Viehzucht. Um möglichst viele Familien schnell und gut erreichen zu können, greift man hier unter anderem auf den Ansatz von Peer-Model-Groups zurück.

Neben der gemeinsamen Ausbildung aller Kinderfamilien durch die Agronom*innen werden zusätzlich einzelne Arbeitsgruppen organisiert, in denen sich jeweils 5 bis 10 Familien, die nahe beieinander wohnen, zusammenschließen. Unter diesen Familien ist immer eine, die schon länger im Projekt ist und deren Situation sich bereits verbessert hat. Das heißt, sie ist in einer ähnlichen Situation wie die anderen, kann aber zugleich auch für diese ein Vorbild sein. Im Distrikt Nyamasheke gibt es derzeit 10 Gruppen.

Die Ältesten der schon erfolgreichen Familien geben ihre Erfahrungen und ihr Wissen in der Landwirtschaft an die anderen weiter. Der „praktische Unterricht“ findet im Rotationssystem bei den einzelnen Gruppenmitgliedern zu Hause statt. Gemeinschaftlich wird sich um die Tiere gekümmert und auf den Feldern gearbeitet. So lernen die Jugendlichen beim Arbeiten, wie sie erfolgreicher in der Landwirtschaft werden.

Grundsätzlich werden die Peer-Models von den Agronom*innen zusammen mit den anderen Kinderfamilien ausgebildet. Erst wenn sie sich besonders erfolgreich gezeigt haben und von den anderen Kindern und Jugendlichen als Vorbild anerkannt werden, erhalten sie von den Agronom*innen zusätzliche Anleitungen, insbesondere im Hinblick auf ihre positive Lehr- und Vorbildfunktion für die anderen Kinderfamilien. Die Peer-Models-Groups werden zudem regelmäßig von den Agronom*innen begleitet, um sie weiterhin in nachhaltiger Landwirtschaft zu schulen.

Der Peer-Model-Ansatz hat sich bislang als sehr erfolgreich erwiesen. Es können mehr Familien gleichzeitig und intensiver ausgebildet werden. Für die Agronom*innen sind die Arbeitsgruppen eine große Unterstützung und Entlastung. Darüber hinaus wirkt sich das Arbeiten in Kleingruppen auch deutlich auf eine Steigerung der Motivation und Lernbereitschaft der Kinder und Jugendlichen aus. Dies ist besonders wichtig, denn das Erlernen landwirtschaftlicher Techniken ist für die Kinderfamilien die Grundlage dafür, dass sie sich eigenständig versorgen können. Ein Schritt, der mit dazu beiträgt, später auf eigenen Füßen zu stehen.








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